Wenn man in die Chronik der Stadt Staufen schaut, so findet man immer wieder größere Brandkatastrophen. Schon 1541 gab es im Gasthaus Löwen eine Explosion mit einem Todesopfer. Johann Georg Faust sprengte sich bei alchimistischen Versuchen in die Luft und bescherte damit der Stadt Berühmtheit bis zum heutigen Tag. Im 30-jährigen Krieg (1632) brannten die Schweden die Burg und die Stadtmauer nieder. Am 24. Oktober 1690, in Folge des pfälzischen Erbfolgekriegs, wurde etwa ein Viertel der Stadt durch einen Brand zerstört. Das entsprach damals 50 Wohnhäusern, dem Spital und der katholischen Kirche.

In Staufen gab es bereits vor 1861 ein organisiertes Löschwesen. Jeder Haushalt hatte einen Löscheimer vorzuhalten, im Kornhaus wurde eine Feuerspritze gelagert und die Bürgerwehr verfügte über weiteres Material. Als dann Mitte des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum ein flächendeckendes Feuerlöschwesen auf freiwilliger Basis etabliert wurde, begann man auch bei uns mit Überlegungen zur Gründung einer Feuerwehr. Ein wirtschaftlicher Aufschwung in der Region führte schon zu vielen anderen Vereinsgründungen in Staufen (1853 Liederkranz, 1857 Gewerbeverein, 1859 Gesellenverein/Kolping usw.). So wurde am 24. Juni 1861 die freiwillige Feuerwehr Staufen gegründet. Doch die Gründung der Feuerwehr Staufen stach aus all den anderen Vereinen hervor. Grund dafür war zum einen die hohe Zahl an Mitgliedern von 120 Männern, zum anderen die körperlich schwere und gefährliche Arbeit bei der Brandbekämpfung. Dies brachte den Männern damals große Achtung ein.

Heute, 160 Jahre später, hat sich das Bild grundlegend verändert. Während die Aufgabenstellung, die Rettung von Menschenleben, Hab und Gut, im Grunde noch immer die Gleiche ist, sind der technische Stand, die Gefahrenlage und die Ausrüstung bei Weitem nicht mehr vergleichbar. Im Jubiläumsjahr zählt die Einsatzabteilung der Feuerwehr Staufen 105 Mitglieder, davon fünf Frauen. An zwei Standorten stehen den Ehrenamtlichen zehn Einsatzfahrzeuge und zwei Anhänger zur Verfügung. Im Schnitt wird die Feuerwehr zu 60 bis 100 Einsätzen im Jahr alarmiert. Dabei reicht das Einsatzspektrum von einfachen technischen Hilfeleistungen, wie zum Beispiel Wasser im Keller, umgestürzten Bäumen und Türnotöffnungen, über anspruchsvolle Rettungsaktionen bei Verkehrsunfällen, bis hin zu Bränden aller Größenordnungen. Aber auch ungewöhnliche Einsätze haben die Wehrleute zu bewältigen. Ob es das Einfangen von exotischen Schlangen und Spinnen ist oder ein in den Graben gefallenes Pferd. Die Feuerwehr muss für jedes Problem eine Lösung finden.

Aber genau das macht die Tätigkeit bei der Feuerwehr so interessant. Feuerwehrangehörige behalten in Extremsituationen die Ruhe, sind sehr Teamfähig und arbeiten immer Lösungsorientiert. Diese Qualitäten werden bereits den Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr vermittelt. Ein großer Zusammenhalt und eine ausgeprägte Sozialkompetenz sind der Garant für den Erfolg einer Feuerwehr. Allein schon die Herausforderungen und die Gefahren an den Einsatzstellen schweißen die Kameradinnen und Kameraden zusammen. Eine vergleichbare Kameradschaft, wie bei den Wehrleuten, findet man kaum. Es handelt sich im Prinzip um eine große Familie.

Wenn Sie Teil dieser Familie werden wollen, dann melden Sie sich gerne unverbindlich unter info@feuerwehr-staufen.de

Chronik und Abzeichen

Da in diesem Jahr leider keine Jubiläumsfeierlichkeiten stattfinden können, hat die Feuerwehr ein Jubiläumsabzeichen angefertigt. Dies wird für 10 Euro pro Stück zu Gunsten der Wehr verkauft. Weiter sind noch Chroniken vom 150-jährigen Jubiläum zum Preis von 10 Euro pro Stück erhältlich. Beider bekommt man bei Schreibwaren Villinger, Hauptstraße 50, 79219 Staufen oder unter info@feuerwehr-staufen.de